Stiftskirche Innichen

Stiftskirche Innichen

Eine wehrhafte Gottesburg

Die Stiftskirche von Innichen ist ein Juwel unter den romanischen Gotteshäusern im Alpenraum – und dies gleich in mehrfacher Hinsicht. Am Fuße der Dolomiten gelegen, ist dieser wehrhafte Sakralbau nicht nur eine der schönsten, sondern auch die größte romanische Kirche Tirols und der gesamten Ostalpen.
Begonnen wurde der Bau um 770 als kleine karolingische Kirche, Teil des vom bayrischen Herzog Tassilo III. gegründeten Benediktinerklosters, heute noch als Krypta, als Kirche in der Kirche erlebbar. 370 Jahre später wurde das Kloster in ein Kollegiatstift umgewandelt und der Grundstein für die monumentale Stiftskirche gelegt. 1284 war der Bau fertig, am 16.10. geweiht. Später kamen im Westen der Glockenturm, die gotische, zweigeschossige Eingangskapelle und die spätgotische Seitenkapelle dazu. Sie vollendeten diese wehrhafte Gottesburg, die an die Festungen der Kreuzritter und Burgen des Hochmittelalters erinnert.
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Aller Anfang ist hingeordnet auf Vollendung. Thomas von Aquin (1225 – 1274)
Die Symbolik des Sakralbaus
Der dreischiffige Kirchenbau ist Ausdruck des religiösen mittelalterlichen Weltbildes, die alles Weltliche als Traum, das Göttliche und Transzendentale hingegen als reales Abbild der ewigen Welt konzipierte. Der Glaube als starke Burg, die den Menschen vor allen Gefahren schützt. Das Südportal gehört zu den schönsten Werken der romanischen Bildhauerkunst. Die Skulptur in der Rundung repräsentiert Christus, umrahmt von den Symbolen der Evangelisten. Einmalig auch das Kuppelfresko als größtes erhaltenes Monumentalfresko der romanischen Malerei. Es erzählt die Schöpfungsgeschichte. Kunsthistorisch interessant ist das „Selbstbildnis“ des Malers als Mann mit Kapuze.


DIE KREUZIGUNGSGRUPPE
Die Innichner Kreuzigungsgruppe ist eine der bedeutendsten Schöpfungen der hochmittelalterlichen Bildhauerkunst. Sie stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Es handelt sich bei diesem Werk von unschätzbarem Wert um eine heute sehr seltene Jesusdarstellung. Sie zeigt Jesus als auferstandenen Gottessohn und strahlenden Sieger über Leid, Tod und Unglaube (man bemerke den Mongolenkopf auf dem der Heiland steht) und nicht der besonders seit dem Spätmittelalter und auch uns geläufigeren Darstellung als gemarterten und leidenden Jesus. Prädikat: Einzigartiges Kunstwerk seiner Zeit.

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