Zunächst ein Männerkloster, wird St. Johann ab dem 12. Jh. bis heute von Benediktinerinnen bewohnt und bewirtschaftet. Dabei reicht die Geschichte der gut erhaltenen Klosteranlage über 1200 Jahre bis in die Zeit des großen Frankenkönigs Karl des Großen zurück. Die in Val Müstair überlieferte Erzählung, wonach das Kloster im Jahr 775 von Karl selbst gegründet worden sei, wurde durch jüngste Jahrringanalysen der Balken bekräftigt.
Seit 1983 zählt dieser bedeutende Kirchenbau nun zum UNESCO Weltkulturerbe. Im Klostermuseum im Plantaturm werden archäologische Funde, Kunstschätze und klösterlicher Alltag aus der über 1200-jährigen Geschichte des Klosters gezeigt.
St. Johann ist auch zu Fuß im Rahmen einer schönen Wanderung erreichbar.
Ein Wintersturm am Umbrailpass
Im Rätoromanischen wird der Frauenkonvent St. Johann, das zur Zeit Karls des Großen um 775 erbaut wurde, "Clostra Son Jon" genannt. Der junge Regent, so heißt es in der Legende, kam auf dem Rückweg von Pavia als frisch gekrönter König der Langobarden über die Alpen. Nachdem er am Umbrailpass in einen lebensbedrohlichen Wintersturm geraten war, stiftete er im Münstertal dieses Kloster. So wird es in Müstair erzählt. Und bis vor gar nicht allzu langer Zeit war der 28. Januar, Karls Todestag, ein Feiertag in ganz Müstair, an dem selbst die Kinder schulfrei hatten.