St.-Valentin-Kirche

Die Friedhofskirche zum Hl. Valentin, direkt an der Weinstraße gelegen, ist eine der fünf Kirchen im Südtiroler Weindorf Tramin.
Erstmals 1276 schriftlich erwähnt, wurde die romanische Saalkirche dem heiligen Valentin von Terni geweiht – dem Patron der Liebenden, auf den der heutige Brauch des Valentinstages zurückgeht.

Von der ursprünglichen Kirche ist heute noch die kleine romanische Apsis erhalten, die insbesondere an der Außenseite mit ihren fein behauenen weißen Steinen auffällt. Darüber wurde ein spätromanischer Chorturm errichtet. Im Zuge der Erweiterung der Friedhofskirche im Jahr 1380 erhielt die Kirche ein frühgotisches Kirchenschiff und der Turm wurde mit einem gotischen Helm versehen. Auf eine Einwölbung des Innenraums wurde jedoch verzichtet, sodass die Kirche ihren romanischen Charakter mit einer hölzernen Flachdecke sowie hohen Mauern mit großzügigen Wandflächen beibehielt. Diese
erwiesen sich als ideale Flächen für Wandmalereien.
So sind zwischen 1380 und 1420 beeindruckende Freskenzyklen entstanden. Sie zeigen die Legende der heiligen Ursula sowie Szenen der Passion Christi – eine der ausführlichsten Passionsdarstellungen jener Epoche in Tirol, sowie eine großartige Anbetung der Könige und Szene zur vita des Kirchenpatrons.
Die kunsthistorisch bedeutenden Fresken wurden zur Mitte des 20. Jahrhunderts freigelegt und restauriert. Sie sind immer wieder Gegenstand der Forschung und machen St. Valentin zu einem wahren Kleinod sakraler Kunst in Südtirol.