Berühmt ist St.-Prokulus-Kirche auch für den vorkarolingischen Freskenzyklus. Es handelt sich dabei um einige der ältesten erhaltenen vorromanischen Wandmalereien. Die Fresken sind nicht zuletzt deshalb so gut erhalten, weil sie bis ins 20. Jh. unter einer im Spätmittelalter aufgetragenen Schicht gotischer Malereien verborgen waren.
Weitere archäologische Ausgrabungen förderten die Reste eines spätantiken Hauses und einer frühmittelalterlichen Grabstelle zu Tage. Unter anderem wurde ein germanisches Kurzschwert als Grabbeigabe gefunden. Archivmaterial und menschliche Knochenfunde bezeugen zudem, dass der Kirchhof Mitte des 17. Jh. nach einer Epidemie als Pestfriedhof genutzt wurde, da St. Prokulus außerhalb des Dorfkerns lag.
Das Prokulus Museum
2006 gründete der Prokulus Kulturverein wenige Meter neben der Kirche das Prokulus Museum, ein architektonisches Juwel, dessen ebenerdiger Eingang in die unterirdischen Museumsräume hinab führt. Entlang des Museumsparcours sind unter anderem jene gotischen Fresken zu sehen, die in der Kirche abgenommen wurden, um die älteren Malereien wieder zum Vorschein zu bringen. Vier Raum-Zeit-Stationen führen die Besucher – über Funde, Bilder und Karten, aber auch filmisch –in die Epochen der Spätantike, des Frühmittelalters, der Gotik und in das 17. Jh. zurück.